Überlassen wir nicht nur den Arbeitsagenturen das mühsame und aussichtslose
Geschäft Jobs für uns zu suchen, übernehmen wir doch
gleich selbst die Initiative.
Dieser 1 Euro-Job zeichnet sich aus durch extrem geringe
Investitionskosten (ca. 8 €) und durch beachtliche Möglichkeiten
der kreativen Arbeitsintensivierung bei hohen Zuverdienstchancen und Aufstiegsmöglichkeiten.
Material:
ein großer Trichter (KFZ-Zubehör)
ein Stück Schlauch, der Durchmesser passend für den Trichter
und die Länge entsprechend der verwendeten Leiter
(Garten-Zubehör)
eine Stehleiter (leihweise)
zwei 10 l Eimer (leihweise)
eine Rolle Klebeband (Mc Gayver)
diverse Kleinigkeiten wie Pappedeckel, Kleber (Kleister), Draht, Wasser, Hut
Damit auch jeder kapiert wie es geht, hängen wir mit etwas Draht befestigt noch eine Arbeitsanleitung an die Leiter.
Das Depot für die Flugblätter darf natürlich auf keinen Fall vergessen werden.
(Achtung, an die Wasser abgewandte Seite der Leiter hängen)
Wenn wir die Investitionen in diesen hochwertigen, flexiblen und transportablen Arbeitsplatz
getätigt haben und einige Arbeits-Durchlauftests erfolgreich
verlaufen sind, können wir uns damit auf den Weg in die
Fußgängerzonen oder andere Menschenansammlungen begeben. Denn nur dort kann unser
Arbeitsplatz die größt mögliche Wirkung entfalten.
Urheberrechte
Bevor Sie mich jetzt für die Erfindung dieser
kostengünstigen Job Beschaffung mit überschwenglichem Lob
überhäufen, muss ich, um mich nicht mit fremden Federn
zu schmücken, ganz deutlich darauf hinweisen, es ist ein pures
Plagiat, ich habe es geklaut, der Erfinder und die eindeutige
Urheberschaft liegt bei unserem Staat und namentlich bei einem
hochdekorierten Herrn Hartz, dort liegen auch alle Urheberrechte.
Motiv ?
Wenn wir uns jetzt fragen wie und warum sich unser Staat veranlasst
sieht mit derartig ausgeklügelten und absurden Theaterstücken
unser Leben auf höchstem Niveau zu erfreuen und uns so zeitweise
zu unterhalten/beschäftigen, stehen wir zunächst vor einem
ausgesprochenen Rätsel.
Wir können nur vermuten. Vielleicht möchte uns der Staat wirklich ganz uneigennützig ergötzen ?
Doch das wäre höchst ungewöhnlich.
Sollen wir etwa abgelenkt werden ? Wovon ?
Was kann so wichtig sein um ein extra Ablenkungsgesetz zu verabschieden ?
Könnte es sein das die Politiker Angst davor haben wir
könnten entdecken das sie den größten Teil ihrer
Arbeitszeit damit verbringen ihr eigenes Scherflein ins Trockene zu
tragen, falls sie nicht wenigstens einen kleinen Teil ihrer
Aktivitäten darauf verwenden würden uns mit Brot und Spielen
abzulenken ? (Brot erhält nur wer mitspielt)
Letzeres kann sich wenigstens einer gewissen Logik nicht entziehen,
wenn schon vernünftige Gründe nicht zu finden sind.
Aber es muss noch mehr dahinter stecken. (Macht ?)
Kann es sein das wir alle ganz gut leben könnten ohne dafür unbedingt arbeiten zu müssen ?
Und das wir dann diese Politiker gar nicht mehr bräuchten, die
sich vor wirklicher Analyse scheuen und statt dessen lieber absahnen
gehen (lassen).
Konkret
Der Ein Euro Job steht also in der Fußgänger Zone. Es findet
sich gerade niemand der sofort die Arbeit aufnehmen will. Zum Ansporn
könnten wir mit einer Ein-Euro-Münze in der Hand
vorbeikommende Bürgern gegen Bezahlung dieser Münze anbieten
eine Stunde lang zu arbeiten.
Wenn das alles nichts nutzt, sollten wir uns schon selber überwinden die Arbeit aufzunehmen.
Schließlich lauern überall Gefahren und Risiken. Kaum
vorzustellen was alles passieren kann wenn der Sachbearbeiter der
Arbeitsagentur vorbei schauen würde.
"Arbeitsverweigerung, da müssen wir Ihre Leistungen um 30 % kürzen"
Aber auch in den eigenen Reihen gibt es Feinde.
So könnte es vorkommen das ein frustrierter Langzeitarbeitsloser
auf seinem Weg von der Arbeitsagentur durch die
Fußgängerzone schlendert, immer auf der Suche nach einem
geeigneten Ventil für seinen aufgestauten Frust.
(Da er gerade unbezahlte Praktika ausübt, kommt er nicht mehr in
der Arbeitslosenstatistik vor, was ihn ungemein ärgert)
"Ich habe hier die ganze Zeit mein Praktikum gemacht und man hatte mir
versprochen mich fest zu übernehmen und jetzt kommst du mit deinem
Ein-Euro-Job daher, da ist es wieder nix geworden mit meiner festen
Stelle".
Finanzierung
Da, wie in einer Marktwirtschaft üblich, sich die
Investitionskosten dieser Arbeitsstelle amortisieren müssen, sowie
auch die laufenden Betriebskosten (Flugblätter) erwirtschaftet
werden müssen, empfiehlt es sich (wenn der Sachbearbeiter
außer Sicht ist) mit einem Hut das Publikum um Spenden für
die erbrachten Leistungen zu bitten.
Es bietet sich auch die Möglichkeit an, wie bei modernen
Arbeitsplätzen üblich, diese in Teamarbeit zu erledigen, was
zu erheblichen Verbesserungen bei der Darstellung der weiter oben
genannten Konflikte führen und damit auch die Bereitschaft des
Publikums für die Betriebsausgaben zu spenden beträchtlich
erhöhen könnte.
Ganz besonders begabten Ein-Euro-Job-Arbeitern könnte es sogar
gelingen die erzielten Einnahmen aus den Publikumsspenden so in die
Höhe zu treiben das die Einkommen denen eines Jobs im 1.
Arbeitsmarkt um nichts nachstehen.
Nörgler
Immer wieder trifft man unter unseren Mitbürgern auch auf ewige
Nörgler, denen nichts recht ist, so beschweren sich welche, die
Leiter wäre doch viel zu niedrig, man könne doch den
Eimerinhalt in den Trichter entleeren ohne die Leiter zu besteigen, aus
dem Stand sozusagen. Und das wäre doch alles nur eine Farce.
(Das ist übrigens nur ab einer entsprechenden Körpergröße möglich)
Hier wäre darauf hinzuweisen das gerade dieser qualifizierte
Arbeitsplatz schon durch verhältnismäßig geringe
zusätzliche Investitionen erheblich in seinem Volumen und damit
auch in seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung aufgewertet werden kann,
indem eine höhere Leiter und ein längerer Schlauch zum
Einsatz gebracht werden kann.
Wir bitten den Kritiker deshalb zu einer extra Spende um das
Investitionsvorhaben möglichst schnell realisieren zu können.
letzte Änderung: Sunday, 04-Feb-2018 21:34:18 CET Seitenbesucher: